Schwarzes Brett – Alles over Duits in Utrecht

Geplant & angekündigt

Lesung von Yoko Tawada in Utrecht

Als Writer-in-residence des Centre for the Humanities der Universität Utrecht ist die berühmte Yoko Tawada in der ersten Oktoberwoche bei der Utrechter Germanistik zu Gast. Sie wird an einigen Lehrveranstaltungen teilnehmen und am 4. Oktober eine öffentliche Lesung halten.
Tawada ist eine bikulturelle Schriftstellerin, die in deutscher und japanischer Sprache veröffentlicht. In ihrem entgrenzenden Werk geht es oft um Sprache, Verfremdung und Identität. Tawadas Motto: “Jede Sprache besteht aus anderen Sprachen”. Tawada gilt international als Repräsentantin exophoner Schreibweisen, weil sie in einer anderen als in ihrer Muttersprache schreibt und den Bezug zwischen Sprachen artikuliert.
Tawada wurde mit zahlreichen internationalen Literaturpreisen ausgezeichnet, u.a. mit Akutagawa-Literaturpreis (1993), Goethe-Medaille (2005), Kleist-Preis (2006), Yomiuri-Literaturpreis (2013), Carl-Zuckmayer-Medaille (2018).
Yoko Tawada wurde 1960 in Tokio geboren und wohnt seit 1982 in Deutschland. Sie hat 2000 in den Literaturwissenschaften in Zürich promoviert. Sie veröffentlicht Gedichte, Prosa, Stücke und Essays, u.a. Wo Europa anfängt (1991), Überseezungen (2002), Etüden im Schnee (2014, Memoires van een ijsbeer), Ein Balkonplatz für flüchtige Abende (2016). In Etüden im Schnee thematisiert sie Menschlichkeit, Migration und Verfremdung. Ihr japanisches Theaterstück Kafka Kaikoku (2011) ist eine Variation auf das Werk ihres großen Vorbilds Kafka. Neulich erschien die niederländische Übersetzung von Kentoshi, einem dystopischen Roman: De laatste kinderen van Tokyo (übersetzt von Luk van Haute, Verlag Signatuur). Für die englische Übersetzung The Emissary erhielt Tawada mit ihrer Übersetzerin den National Book Award (2018); die deutsche Übersetzung hat den Titel Sendbo-o-te (2018).

Lesung am 4. Oktober
mit Prof. Dr. Ivo Smits (Japanologie, Universiteit Leiden)
Academiegebouw, Belle van Zuylenzaal
15:00 bis 17:00 Uhr
Anmeldung ist erwünscht: duits@uu.nl

Foto: Nina Subin