Schwarzes Brett – Alles over Duits in Utrecht

Auf & davon

Eine Postkarte aus München

von Steven Boom

Willkommen in München!

München ist ohne Zweifel eine Stadt. Lebendig in seinem Herzen und selbst in den ruhigsten und schönsten Ecken verraten die Sinne eine einfache Tatsache: München ist eine Stadt. Dennoch ist sie viel mehr als eine Stadt für diejenigen, die nicht nur schauen, sondern suchen. Durch die Suche können die jüngeren Ohren und Augen das Ältere erfahren, das durch die Stadt geflossen ist. Wo sich Schwimmer und Surfer von der Isar forttragen lassen, andere von den Menschenströmen in der Innenstadt, lasse ich mich von einem Willen führen. In der Stadt leben viele Bäume, die man besichtigen kann, aber wer hören muss, hört in der Ferne ältere Bewohner: „Wozu einen Baum pflanzen? Bevor er so hoch wie eine Stufe ist. Gehst du froh weg von hier!“ Die Zeit ändert sich, aber sie verschwindet nicht, und München bleibt ohne Zweifel eine Stadt. Nun wäre es Zeit, eine Heimat zu finden.

Ich möchte mit dem Ersten beginnen, was mich an dem gewählten Ort begrüßte: das Plätschern des Wassers. Wahrscheinlich kühler als die frische Brise, die mir von Zeit zu Zeit ins Gesicht bläst, und doch sitze ich jetzt lieber hier an diesem ausgesuchten Platz, als ständig die beißenden Sonnenstrahlen in meinem Nacken zu fühlen. Die Wände meiner kleinen Heimat sind angenehm grün und bewegen sich ab und an gegen andere Wände. Die verschiedenen Ebenen der Wolken und das Licht, das sie beleuchtet, erschaffen eine weiche weiße Farbe, wie Schnee auf den Berggipfeln. Die vielen Wolken sind wie ein Flickenteppich. Ich bin überzeugt, dass sogar die Vögel eifersüchtig wären, wenn sich ein anderer auf der Decke ausruhen dürfte. Obgleich sie langsam verschleiert wird, bin ich noch Zeuge der frischen blauen Farbe hinter diesem Teppich aus weichem Schnee. Hier, an diesem gefundenen Ort, lebt meine kleine Heimat. Das Wetter innerhalb und außerhalb der Heimat ist wie die Welt, das heißt, Regen und Sonnenschein und gelegentlich, was dazwischen liegt. Aber aufgepasst: Wer nicht vorbereitet ist, den erwartet eine beißende Sonne oder ein erfrischender Wasserfall. Hell scheint die Sonne!

Übrigens: Die Bänke unter den Bäumen am Brunnen auf dem Geschwister-Scholl-Platz bieten die perfekte Chance, die Wände zu weiten oder zu entspannen! Wo es die Universität gibt, gibt es viel zu lernen. Egal, ob es sich um Dystopien und Katastrophen, surrealistische Romantik, Stadtgeschichte und ihre literarischen Geister oder die Ursprünge der Philosophien in Ost und West handelt, man entkommt der Entwicklung nicht. Bücher sollen gelesen werden, Texte sollen geschrieben werden, aber die Welt muss romantisiert werden.

Viele Grüße
Steven